Literatur aus Nigeria

Für den jungen Obiefuna, der im Nigeria der späten 2000er-Jahre aufwächst, sind Liebe und Verlangen untrennbar mit Schuld und Ablehnung verwoben. Als sein Vater Zeuge eines intimen Moments zwischen ihm und einem anderen Jungen wird, verbannt er den Sohn in ein christliches Internat, das von strenger Hierarchie und Gewalt geprägt ist. Allem Vertrauten entfremdet, begibt sich Obiefuna auf die Suche nach Verbundenheit. Seine Mutter Uzoamaka ringt indessen darum, ihn, den wichtigsten Menschen in ihrem Leben, nicht zu verlieren. Eine vielschichtige Geschichte über Liebe, Einsamkeit und die Frage, ob ein freies Leben möglich ist, wenn Politik tief in unser Herz und Bewusstsein gedrungen ist.

Für Sie ausgewählt für den Büchergilde-Weltempfänger!

Liebe Leserin, lieber Leser, sollte es nicht egal sein, wie wir lieben, wen wir lieben? Zum Glück ist das mittlerweile in vielen Ländern gesellschaftlicher Konsens, wenn auch beileibe nicht in genügend. In Nigeria leider nicht. Was das für einen Jungen bedeutet, erzählt Chukwuebuka Ibeh voller Wärme in seinem Debütroman. Aber es geht um noch viel mehr: um die Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn, um Familienbande, um Vertrauen. Der Roman dieses jungen Autors zeigt uns eindrücklich, dass wir Menschen überall auf der Welt ähnliche Bedürfnisse haben, dass uns viel mehr verbindet als uns trennt. Vielleicht sollten wir mehr auf das Verbindende schauen? Eine anregende Lektüre wünscht

Corinna Santa Cruz
Lektorin und Kuratorin der Reihe Büchergilde Weltempfänger (in Kooperation mit Litprom e.V.)

Büchergilde Weltempfänger No. 15. Aus dem Englischen von Cornelius Reiber, Flexcover, Kopffarbschnitt, Lesebändchen, 320 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima Schneider Erscheint in Zusammenarbeit mit Litprom e. V.